Wild als Lebensraumgestalter

 

Das Fegen, Bearbeiten von Stämmchen und Ästen mit dem Geweih von Rehbock und Hirsch, geht fast immer mit dem Plätzen, freischlagen des Bodens mit den Hufen einher. Je nach Intensität des Fegens fallen kleine  Forstgehölze für die wirtschaftliche Nutzung aus. Man spricht von Fegeschäden. Beim Plätzen wird die Bodenoberschicht abgetragen und der Rohboden kommt zum Vorschein. Dies bietet Rohbodenkeimern, wie z.B. der Ulme, Lärche und der Birke, eine ideale Gelegenheit sich dort anzusamen. Der Rehbock fegt und plätzt zur Reviermarkierung. Reviermarkierungen finden häufig an den Übergangsbereichen von Hell nach bedeckt / dunkel statt. Dies kommt ebenfalls den Licht liebenden Pflanzen, wie Ulme und Birke, sehr entgegen. Aber auch dort wo Schalenwildarten, wie z.B. Reh, Rotwild und Gams sich zum Ruhen niederlassen, scharren sie störende Äste und Steine beiseite. Auch hier kommt dann oft der Rohboden zum Vorschein. Durch die im Fell und im Kot mitgeführten Samen tragen so Wildtiere zur Verbreitung von Pflanzen bei. Das Eintreten  der Samen mit den Klauen in den Boden begünstigt zusätzlich das Ankeimen.

Dieter Immekus (Obmann für Naturschutz im KJV Lindau e.V.)