Jäger des Kreisjagdverbandes Lindau e.V. bringen Reflektoren an der Staatsstraße 2003

Mehr Sicherheit für Wildtiere und Autofahrer.

Am 30.03.2020 wurden in der Gemeinde Hergatz entlang der Staatsstraße 2003 zwischen der Staudachmühle und dem Ortsteil Handwerks angrenzend zur Stadt Wangen Wildwarnreflektoren angebracht. In Zeiten von Corona kein einfaches Unterfangen. Aus Gründen des Infektionsschutzes durfte nur der zuständige Revierinhaber zusammen mit seiner ebenfalls jagenden Frau aktiv werden. Nach mehreren Stunden war die 1,8 km lange Strecke beidseitig mit 90 Reflektoren ausgestattet. Zukünftig können die Rehe, Hasen und Füchse nachts die Staatsstraße gefahrlos überqueren. Auf ihrem Weg, der Jäger nennt es Wechsel, zwischen dem benachbarten Wald und den in der Talaue der Argen gelegenen Wiesen, mussten in der Vergangenheit viele Wildtiere ihr Leben lassen. 

Finanziert wurde diese Art der Lebensraumsicherung durch die vor Ort tätigen Jäger des Kreisjagdverbandes Lindau und der Jagdgenossenschaft Hergatz. Alle hoffen nun, dass sich der gleiche Erfolg einstellt wie bei der vor  2 Jahren an der B12 in Betrieb genommenen Teststrecke. Hier gingen die Unfallzahlen beim Rehwild um rund 90 % zurück. Durch die blauen in ihrer Lichtabgabe verbesserten Reflektoren wird auch für die Verkehrsteilnehmer mehr Sicherheit erreicht. 

Damit ein Anbringen der Reflektoren möglich war, musste vom Staatlichen Bauamt Kempten eine Gestattung eingeholt werden. Diese ist nur zu bekommen, wenn der Revierinhaber eine Haftpflichtversicherung für eventuelle Unfälle abschließt und den Freistaat Bayern von jeglicher Haftung freistellt. 

Um landkreisweit einen Rückgang der Wildunfallzahlen zu erreichen, weist der Kreisjagdverband Lindau auf die kostenfreie Wildwarner-App „wuidi“ (www.wuidi.com) hin. Auf dieser Plattform werden von Jägern und Autofahrern alle bekannten Stellen, an denen eine Wildunfallgefahr besteht, fortlaufend vermerkt. Die angemeldeten Autofahrer werden dann vor dem Durchfahren der Gefahrenstelle über ihr Navigationssystem oder ihr Smartphone gewarnt.

Rudolf Fritze (1. Vorsitzender Kreisjagdverband Lindau e. V.)