Es ist wieder so weit. Wie jedes Jahr beginnt Mitte Mai in der Landwirtschaft die Zeit die Heuernte und die Landwirte wollen hinaus auf ihre Wiesen um das schönste Heu für ihr Vieh zu machen. Malerisch gelegene Wiesen mit fetten, hohen Gras, umgeben von Wäldern, versprechen eine gute Ernte. Nur gibt es wie jedes Jahr ein nicht zu unterschätzendes Problem für unsere Landwirte und uns Jäger.

Alle Rehe und Hasen sowie alle Bodenbrüter aus der Umgebung nutzen jetzt die willkommene Deckung und legen sich, ihre Jungtiere und ihr Gelege in den Wiesen ab. Dies soll ihrem Nachwuchs zum Schutz vor Beutegreifern wie z.B. dem Fuchs und den Greifvögeln dienen. In der Hoffnung dass ihnen dort nichts passiert liegen nun überall Kitze, Junghasen und Gelege in den Wiesen. Leider erwartet sie dann dort der sichere Tod durch die schnellen und großen Mähwerke der Traktoren wenn sich niemand darum kümmert.

Jetzt fragt man sich sicher wieso ist das so ?

Die gerade geborenen oder wenige Tage jungen Rehkitze und Junghasen vermögen sich der drohenden Gefahr der todbringenden Mähwerke, wie man meinen sollte, nicht durch Flucht zu entziehen. Nein sie reagieren darauf nur durch sich noch stärkeres Drücken und hoffen dann nicht erwischt zu werden. Und das ist das tragische an dieser Sache. Jährlich kommen auf diese Weise leider unzählige Jungtiere durch Mähwerke zu Tode oder werden verstümmelt und müssen dann elendig verbluten wenn sie nicht rechtzeitig durch den Jäger von ihrem Leiden erlöst werden können. Dabei spielen sich immer herzzerreißende Dramen zwischen Ricke, wie das Muttertier beim Rehwild genannt wird und den Kitzen ab. Wer so etwas einmal miterleben musste wird es in seinem Leben nie wieder vergessen. Auf der Wiese liegen dann schreiend die Kitze mit meist abgetrennten Läufen, wenn sie nicht gleich komplett aufgeschlitzt oder enthauptet werden und am Waldrand schreit die Ricke nach ihren verletzten Kitzen und traut sich nicht heran um helfen zu können.

Um dies weitestgehend zu verhindern haben sich die Jäger vom Revier Heimenkirch Nord-Ost sowie einige freiwillige Helfer entschieden die Wiesen nach Kitzen abzusuchen die in Kürze vom Landwirt gemäht werden sollen. Das kann aber nur funktionieren wenn der Landwirt bereit ist die Revierjäger über seine geplante Absicht zu informieren. Daran ist aber noch zu arbeiten, weil dieses Angebot leider immer noch nicht von allen Landwirten, trotz mehrfacher Bitte der Revierinhaber, genutzt wird. Das Engagement der Jäger und der freiwilligen Helfer ist unermüdlich. Trotzt des kräfteraubenden Laufens im hohen Gras wurde versucht jeden Quadratmeter der oft riesigen Wiesen nach im Gras liegenden Jungtieren abzusuchen. Die gefundenen Kitze wurden dann immer mit ausgerissenen Grasbüscheln in den Händen aufgehoben und dann aus der Wiese an den sicheren Waldrandbewuchs getragen. Körperkontakt mit dem Jungwild sollte immer so gering wie möglich ausfallen damit die Ricke ihr Kitz nicht anschließend wegen des Menschengeruchs ablehnt. Diese Art der Suche ist sehr mühselig und garantiert natürlich nicht dass jedes Kitz gefunden wird aber es ist zumindest eine Möglichkeit eine Vielzahl von Kitzen das Leben zu retten. Meistens fehlen dazu die dringend benötigten Helfer sodass die wenigen Helfer die sich zur Verfügung stellen dann oft den ganzen Tag bis zur Erschöpfung mit der Suche beschäftigt sind.

Da sich dies wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen gestaltet und meistens nur sehr wenige Helfer zur Verfügung stehen habe ich die Spendengemeinschaft „Zur Rettung der Rehkitze und Junghasen“ ins Leben gerufen um den Kauf einer Drohne mit Wärmebildkamera realisieren zu können.

Dabei handelt es sich um einen Drehflügler mit acht Rotoren und einer darunter angebrachten Wärmebildkamera, der ferngesteuert Videobilder in Echtzeit auf einen Monitor am Bediengerät sendet. Mit dieser Drohne wird jeder Quadratmeter der Wiese in einer Höhe von 15 – 17 Meter abgeflogen. Sobald ein Kitz gefunden wird erscheint dies als roter Punkt auf dem Display und kann gezielt von den Helfern gerettet werden. Der große Vorteil bei der Suche nach Kitzen und Junghasen mit einer Drohne ist das eine große Fläche mit wenig Helfern und 90 % Erfolgsaussichten in kurzer Zeit abgesucht werden kann. Daraus ergibt sich die Möglichkeit viele Wiesen in der gleichen Zeit abzusuchen die wir ansonsten für nur eine Wiese gebraucht haben.

Für den Fall das auch sie sich für die “Rettung der Rehkitze und der Junghasen” einsetzen wollen und mich beim Kauf einer Drohne unterstützen möchten nehmen sie Kontakt zum Verfasser des Artikels und Initiator zur Rettung der Rehkitze und der Junghasen unter folgender Tel: 0175 / 961 9048 auf.

Volker Herforth, Niederstaufen

Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit