Hubertusmesse in der Stadtpfarrkirche in Lindenberg
Am 6. November um 19 Uhr fand in der gut gefüllten Stadtpfarrkirche in Lindenberg wieder eine beeindruckende Hubertusmesse zu Ehren des heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jagd, statt. Veranstalter war der Kreisjagdverband Lindau e.V. unter Leitung des 2. Vorsitzenden Walter Matzner. Der Altar- beziehungsweise Chorraum wurde dafür eindrucksvoll geschmückt, wofür Hegeringleiter Oliver Eschbaumer, verantwortlich zeichnete. Die Bläsergruppe des KJV Lindau sorgte wie jedes Jahr wieder einmal sehr beeindruckend für die feierliche musikalische Umrahmung der Hubertusmesse.
Ziel der Messe ist es an die Ethik (Weidgerechtigkeit) der Jägerzunft zu erinnern und den Schöpfer im Geschöpfe zu ehren. Nicht die rücksichtslose Jagd nach Trophäen sollte im Mittelpunkt stehen, sondern das erlegte Tier sollte als Gottes Geschöpf erkannt und respektiert werden.
Wenn früher ein junger Jäger sein erstes Stück Wild weidgerecht erlegt hatte, so sprach der Jagdherr im
Gedenken an den heiligen Hubertus oft folgenden Reim:
„Nimm du Gsell´ den grünen Bruch und beherzige Hubertus´ Spruch:
Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild.
Weidmännisch jagt, wie sich´s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“
Weil mit dem Hubertstag auch in der Regel die alljährlichen Treib-/Drückjagden beginnen ist das vielleicht eine Anregung, für die von Euch, die eine Jagd zu leiten haben und vielleicht noch nach etwas besonderem suchen für die Ansprache am Streckenplatz.
Als Autor ist Heribert Horneck vermerkt, ein Jagdautor aus den 1950-1970ger Jahren, zu dem ich aber keine weiteren biographischen Angaben gefunden habe.
Heiliger Hubertus, hilf,
dass wir schlichte Jägersleut´ bleiben,
die – auch wenn sie viel dafür bezahlt haben –
dankbar und bescheiden ernten,
was Gott ihnen von Anfang an zugedacht hat.
Schenke uns ein klein wenig Einsicht
in die Vielfalt der Natur, auf dass wir
den einfachsten Weg der Weidgerechtigkeit erkenne,
und gib uns die Kraft, ihn allezeit zu gehen;
-aber bewahre uns vor den Gerechten !
Schütze unser Wild und uns selbst
vor den Alles- und Alles-besser-Wissern
Und lasse uns stets daran denken,
dass wir nicht nur Jagdnachbarn haben,
sondern auch selbst welche sind !
Gib, dass unsere Forstleut`
vor lauter Holz den Wald nicht übersehen,
und mach, dass wir Jäger
über dem Wild auch das Holz nicht vergessen,
auf dass es beiden wohl ergehe !
Lass uns leise bleiben im Wald
und auch im Gasthaus,
erhalte uns den Zauber der Jagdhütten,
erlöse und von dem Übel der Unrast,
gib uns Zeit für die Jagd,
und schenke uns Gelassenheit!
In diesem Sinne wünsche ich euch allen Weidmannsheil !
Volker Herforth, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Lindau den 08.11.2021